Ganz oft kommt die Frage von Weiterbildungsinteressierten auf:
Macht eine Kurzausbildung von 6 Tagen Sinn und was bringt es mir, mich vier Wochen mit den Thematiken der Massage auseinanderzusetzen?
Zuerst einmal einige Fakten zu der Kurzausbildung:
Verschiedene Anbieter bieten die Möglichkeit der Kurzausbildung an, um Wissen über die Themen Klassische Massage, Kopfmassage, Büromassage, Dorn/Breuss-Massage, eventuell auch HotStone-Massage zu vermitteln. Oft wird auch das Thema Manuelle Lymphdrainage behandelt. Hinzukommen Themen wie Aromatherapie, Sauna, Bäder und eventuell noch Rechtskunde, d.h. wie kann ich mich selbstständig machen, was muss ich beachten etc.
Im Regelfall findet der Unterricht von 9-16 Uhr statt, was wiederum ca. 7 Stunden pro Tag und umgerechnet auf die komplette Ausbildung 42 Stunden sind.
Nun versetze ich mich in die Situation und stelle mir vor, dass ich als Fitnesstrainerin mich in ein neues Gebiet einarbeiten möchte, in dem ich vorher noch nie gearbeitet habe, nämlich im Bereich Massage an einer Person.
Hierfür muss ich zunächst die Anatomie und die Zusammenhänge des Körpers verstehen. Anschließend lerne ich fünf verschiedene Massagetechniken kennen und möchte mich dann auch noch mit dem Spa-Bereich und rechtlichen Grundlagen beschäftigen. Darüber hinaus geht es nicht nur um die theoretische Seite der Massage, sondern noch viel wichtiger um die Praxis. Insgesamt stehen mir hierfür 42 Stunden zur Verfügung.
Wenn ich mir nun vorstelle, dass jede Behandlung ca. 60-120 Minuten dauert, dann vergehen hierfür pro Teilnehmer ca. 5-10 Stunden, ohne Vorbereitung oder Nachbereitung. Hierdurch ist das Erlernen der Techniken möglich, Erfahrungssammlung muss dann auf anderem Weg erfolgen.
Somit werden die restlichen ca. 32 Stunden benötigt, um Theorie zu vermitteln.
Daraus werden direkt die Vorteile der 4-Wochen-Varianten augenscheinlich:
Aufteilung von Massagetherapeut und SPA-und Wellnessmasseur:
Der Massagetherapeut umfasst die Klassische Massage, Fußreflexzonenmassage, Massage nach Dorn und Breuss, Sportmassage und die Mobile Chair Massage. Zunächst wird in diesem Kurs die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers vermittelt, um anschließend in die Praxis der unterschiedlichen Techniken einzusteigen.
Der Spa- und Wellnessmasseur beinhaltet die ganzheitliche Wellnessmassage, die Aromamassage, die Ayuverdamassage, die Lomi Lomi-Massage, die Kräuterstempel- und die Hot Stone-Massage.
Somit hat man als Erstes die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob man eher in die klassische Schiene gehen möchte, um Menschen aktiv bei der Erhaltung Ihrer Beweglichkeit und Verbesserung der Gesundheit zu unterstützen. Oder ob man sich eher auf die Entspannung und Verwöhnung der jeweiligen Behandelnden konzentrieren möchte.
Jeder Bereich umfasst eine 4-Wochen-Ausbildung. Um für eine Anstellung oder auch die Selbstständigkeit gut vorbereitet zu sein, sind beide Ausbildungen absolut von Vorteil. Im Laufe der Ausbildung hat man die Möglichkeit, seine Stärken kennen zu lernen und diese dann weiter auszubauen.
- 80 % Praxisanteil bei insgesamt 120 Stunden, d.h. 96 Stunden Zeit, um Techniken zu verinnerlichen, mit dem Dozenten oder auch den anderen Teilnehmern zu besprechen und zu intensivieren. Die restlichen 20-30 Stunden werden Theorie benötigt.
- Durch die eingebauten Lerntage hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, die Zeit für eigene Erfahrungen zu nutzen. Hierfür stehen der Austausch mit den anderen Teilnehmern, sowie dem Dozenten und selbstverständlich die Räumlichkeiten zur Verfügung.
Natürlich bekommt man in den 4- bzw. 8 Wochen sehr viel Wissen vermittelt, was auch in die praktische Arbeit übergeführt werden muss.
FAZIT: Wer am Besten in der Gruppe die Theorie erarbeitet und anschließend eigenständig in die Praxis, z.B. über ein Praktikum gehen möchte, für denjenigen ist die Kurzvariante sehr interessant. Genauso interessant ist es auch für Personen, die eventuell schon über Vorerfahrungen verfügen.
Für alle anderen, die sich zur Verinnerlichung von neuen Themen gerne für jeden einzelnen Schritt Zeit nehmen möchten, ist die 4-Wochen-Variante gut geeignet. Man hat so die Möglichkeit, Techniken praktisch zu üben und sich über verschiedene Konstellationen auszutauschen. Somit kann man auf die Erfahrung der anderen Teilnehmer und dem Dozenten zurückgreifen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Wahl Ihrer Variante und viel Glück auf dem spannenden Weg der Massage!